Rechtsinformationen sind umständlich zugänglich und schwer weiterverwendbar

Die aktuellen Bürgerportale des Bundes sind nicht mehr zeitgemäß und erfüllen nicht die Bedürfnisse der Nutzenden. Des Weiteren ist eine Weiterverwertung der Informationen durch Drittanbieter schwierig.

Ausgangslage

Portale für Rechtsinformationen sind nicht mehr zeitgemäß

Die Ist-Situation für den Zugang zu Rechtsinformationen des Bundes ist nicht ideal. Gemeinsam mit Nutzer:innen haben wir mehrere Herausforderungen festgestellt, die wir lösen möchten. Folgende Kernprobleme haben wir identifiziert:

Verteilt über mehrere Portale

Die Verteilung der Rechtsinformationen des Bundes auf drei verschiedene Portale – gesetze‐im‐internet.de, rechtsprechung‐im‐internet.de und verwaltungsvorschriften‐im‐internet.de – erschwert Nutzer:innen die Suche nach und den Zugriff auf relevante rechtliche Informationen. Die Informationen auf den Portalen sind nicht oder nur teilweise miteinander verlinkt.

Rechtsinformationen sind schwer zugänglich

Die aktuellen Portale sind nicht gut lesbar, nicht mobil optimiert und nur teilweise mit den aktuellen Richtlinien zur Barrierefreiheit (BITV 2.0) vereinbar.

Durchsuchen der Informationen ist ausbaufähig

Die Suche in den einzelnen Portalen ist versteckt, bietet kaum Filtermöglichkeiten und die Suchergebnisse sind wenig aussagekräftig. Die Portale für Rechtsprechung und Verwaltungsvorschriften sind explizit ausgeschlossen aus den Suchergebnissen von gängigen Suchmaschinen.

Rechtsinformationen sind nur teilweise offen verfügbar

Die Freigabe und die Weiterverwertung von Daten der öffentlichen Hand sind wichtige Faktoren für die Teilnahme an und die Meinungsbildung in einer Demokratie. Die aktuellen Portale erfüllen diese Anforderung nur ungenügend und erschweren dadurch die Entwicklung von innovativen und benutzerfreundlichen Rechtsinformationsangeboten durch Drittanbieter.

Herausforderung

Nutzer:innen und ihre Bedürfnisse sind ​sehr unterschiedlich​

Das Spektrum der Nutzer:innen für die Rechtsinformationsportale ist groß: Von Nutzer:innen, die sich juristisch wenig oder gar nicht auskennen, über Rechtsexpert:innen mit einem breiten juristischen Wissen, bis hin zu Fachexpert:innen, die sich in ihrem Fachgebiet gegebenenfalls besser als Rechtsexpert:innen auskennen. Jede dieser Nutzergruppen hat unterschiedliche Bedürfnisse und Funktionswünsche. Die Ziele für das neue Portal und unser Vorgehen sollen sicherstellen, dass wir diese Bedürfnisse verstehen und entsprechend der Vision des Portals adressieren.

Kontext

Wir sind Teil der Digitalisierung der Gesetzgebung

Das neue Rechtsinformationsportal ist nur ein Teil einer großen Initiative zur Digitalisierung des Gesetzgebungskreislaufs.

Visualisierung des Gesetzgebungskreislauf vom neuen Rechtsinformationssystem zur E-Gesetzgebung zur E-Verkündung und zurück.

Gemeinsam zu einem digitalen Gesetzgebungskreislauf

Bisherige Gesetzgebungsverfahren nutzen die heutigen technologischen Möglichkeiten nur begrenzt. Die Projekte „E‑Gesetzgebung“ und „E‑Verkündung“ modernisieren den Prozess auf Bundesebene. Ziel ist es, Medienbrüche innerhalb der Bundesregierung und zwischen verschiedenen Gremien zu reduzieren, das Verfahren medienbruchfrei elektronisch umzusetzen und die Gesetzgebungsarbeit an aktuelle Technologien anzupassen. Das neue Rechtsinformationssystem ist ein wichtiger Bestandteil dieses digitalen Gesetzgebungskreislaufs.

Visualisierung des Aufwands als Eisberg mit dem Rechtsinformationsportal über dem Wasser (kleinerer Teil) und das Rechtsinformationssystem unterhalb des Wassers (größerer Teil)

Das bundeseigene Rechtsinformationssystem

Das neue Rechtsinformationssystem schafft eine bundeseigene Datenhaltung und Erfassungsumgebung für Rechtsinformationen. In dieser Datenbank werden zukünftig alle Normen auf Bundesebene (z. B. Gesetze), Rechtsprechung der Bundesgerichte und Verwaltungsvorschriften der obersten Bundesbehörden gespeichert.

Im Kontext der großen Initiative zur Digitalisierung ist das neue Rechtsinformationsportal nur der kleine, für die Öffentlichkeit sichtbare, Teil.

Haben Sie Fragen oder Anmerkungen?

Wir arbeiten nutzerzentriert und freuen uns über Ihre Fragen und Anmerkungen zum Projekt.

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